Die Operation Ihres Tieres









Wenn Patienten bei uns operiert werden müssen, erleben wir immer wieder große Bedenken, Fragen und Ängste bei ihren Besitzern. Das ist verständlich, denn es gibt keinen Eingriff, der nicht mit einem Restrisiko verbunden ist. Deshalb tun wir alles, um Ihnen und Ihrem Liebling die bestmögliche Sicherheit zu geben. Im Folgenden finden Sie Maßnahmen, die wissenschaftlich fundiert wesentlich zum Erfolg der OP beitragen.
1. Die Organisation
Im OP-Team arbeiten hauptsächlich die Chirurgen S. Fechner und Dr. Bartolomaeus sowie Dr. Rudnick (Augen-OP’s) und Dr. Bruhn mit der hauptverantwortlichen TFA F. Dewitz und den Kolleginnen N. Langenhorst, N. Maruszewski, A. Latuske, L. Lilienthal und L. Beitz.
Das verantwortliche OP-Team arbeitet ausschließlich im OP- Bereich, der sich in die OP-Vorbereitung, 2 OP-Säle und die Intensivstation gliedert. Die Intensivstation schließt unmittelbar an den OP an und ist sehr gut kontrollier- und einsehbar. Alle Kollegen/innen können im Ernstfall schnell eingreifen.
Das OP-Team ist es sowohl für die Vorbereitung der Patienten als auch für die gesamte Betreuung auf der Intensivstation verantwortlich bis alle Vitalfunktionen im gewünschten Bereich sind. Wärmematten und Sauerstoffbox können zusätzlich für die Genesung eingesetzt werden. Erst wenn es dem Patienten gut geht, wird er in die „normale“ Station oder nach Hause entlassen.
2. Die Narkose
Um das Tier operieren zu können, verwenden wir die Inhalationsnarkose. Sie ist sehr gut steuerbar. Hier atmet der Patient gasförmige Medikamente ein, z.B. Isofluran. In Kombination mit anderen Narkosemitteln schalten sie das Bewusstsein und das Schmerzempfinden aus, entspannen die Muskulatur und dämpfen die vegetativen Körperfunktionen. Jeder OP-Patient wird über ein Monitoring durch Puls-Oximeter, Kapnograf und EKG überwacht. Das Pulsoximeter ermittelt die Sauerstoffsättigung im Blut und misst gleichzeitig die Pulsfrequenz.
Der Kapnograf überwacht den Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Ausatemluft des Patienten und zeichnet ihn auf. Alle Werte wie Puls, Herzfrequenz und –rhythmus, Atemfrequenz werden durchgehend im Narkoseprotokoll dokumentiert.
Je länger die OP, desto anstrengender ist sie für den Vierbeiner. Wir streben kurze, gut vorbereitete OP’s an, um den Patienten zu entlasten.
Soll der Patient wieder aufwachen, wird der Zufluss des Narkosegases gestoppt. Der Tubus wird entfernt, wenn der Vierbeiner wieder selbständig atmen kann.
Anschließend wird der Patient in der Intensivstation überwacht. Ein Tierarzt beurteilt die Vitalfunktionen des Patienten und schätzt die Wirksamkeit der bei der Einleitung verabreichten Schmerzmittel ein. Bei Bedarf werden diese erhöht.
Gerade in der Aufwachphase ist es besonders wichtig, das Tier zu überwachen. Hier ist die Gefahr der Zwischenfälle am größten.
Spezielle Narkosen für spezielle Patienten
Viele verschiedene Patienten stellen besondere Anforderungen an die Narkose, z.B. alte, verletzte Tiere, Welpen, Tiere nach einem Unfall bzw. hohem Blutverlust oder tragende Hündinnen beim Kaiserschnitt.
Um diesen speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden, arbeiten wir mit der international standardisierten ASA-Klasseneinteilung 1-5. Nach diesem Schema wird der Zustand des Patienten genau eingeschätzt, um das Risiko besser abzuwägen und das Management der Anästhesie genau auf den Patienten abzustimmen.
Notfallmedikamente liegen während der OP immer bereit und sind sofort einsetzbar.
3. Die Ausstattung
Im OP-Vorbereitungsraum wird der Patient auf die OP vorbereitet, zum Beispiel wird er sehr weiträumig und gründlich rasiert, gewaschen und desinfiziert, der Tubus wird gelegt und Schmerzmittel verabreicht.
In den OP-Räumen wird nun streng steril gearbeitet. Diese Räume dürfen nur Personen mit entsprechender Schutzkleidung betreten.
Jeder Patient wird auf dem OP-Tisch mit einer Heizmatte gewärmt, um die Gefahr der Auskühlung auszuschließen. Außerdem wird er vollständig mit Folie abgedeckt, um ein Höchstmaß an Hygiene zu gewährleisten.
Ausgezeichnete OP-Lampen erlauben dem Chirurgen eine gute Sicht und zügiges Arbeiten.
Für besondere orthopädische Operationen nutzen wir neben dem herkömmlichen Besteck eine besondere Ausstattung z.B. patentierte Platten und Schrauben für TPLO-Eingriffe.
In den OP-Räumen werden auch endoskopische Operationen durchgeführt, z.B. endoskopische Kastrationen. Derzeit verfügen wir über einen umfangreichen Satz an flexiblen und starren Endoskopen der Firma Storz.
Ein moderner Videoprozessor liefert während der Endoskopie hochauflösende Bilder. So können wir kleinste Veränderungen erkennen und eventuell beseitigen. Die Befunde werden am PC sofort erstellt und gespeichert und sichern wie alle Bild-, Röntgen- und Videoaufnahmen eine lückenlose Dokumentation. Diese stellen wir Ihnen und Ihrem weiterbehandelnden Tierarzt gern zur Verfügung.
4. Das Schmerz- und Wundmanagement
Internationalen Standard erfüllen wir beim Schmerzmanagement.
Der Bedarf an Schmerzmedikamenten ist am geringsten, wenn bereits vor der OP der Schmerz ausgeschaltet wird. Deshalb setzen wir bei jedem OP-Patienten frühzeitig die entsprechenden Mittel ein. Diese Medikation bleibt auch während und nach der OP erhalten.
Hat der Vierbeiner nach dem Eingriff keine Schmerzen an der Wunde wird er nicht daran lecken, knabbern oder kratzen.
Zum Abschluss der OP wird die Wunde verschlossen. Je nach Eingriff und Kontaminationsgrad kann eine prophylaktische oder therapeutische Antibiotikabehandlung nötig sein.
Ausführliche Informationen zum Wundmanagement finden Sie auf dieser Homepage unter Unsere Leistungen/ Modernes Wundmanagement.