Atemnot Hund – Was tun? Alle wichtigen Tipps zu Atembeschwerden beim Hund

Alles über Trachealkollaps, Dyspnoe, rassebedingte Atemprobleme und viele weitere Beschwerden sowie die richtige Behandlung

Die wichtigste Funktion der Atmung ist es, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Dies funktioniert in der Regel sowohl bei Menschen als auch bei Hunden automatisch. Doch aufgrund von Blockaden oder Erkrankungen in den Atemwegen kann Atemnot beim Hund auftreten. Das Tier atmet dann schneller, kürzer oder stoßweise, ist augenscheinlich kurzatmig oder droht gar zu ersticken. Erfahren Sie hier mehr über Trachealkollaps, Dyspnoe, Perikarderguss, Larynxparalyse, Allergien und genetisch bedingte Ursachen, die zu Problemen bei der Atmung führen können. Außerdem zeigen wir auf, wann Sie mit Ihrem Liebling bei Atemproblemen unbedingt eine Tierklinik aufsuchen sollten. 

Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst

  • Atemnot beim Hund ist dann ein Notfall, wenn das Tier droht, zu ersticken und kollabiert!
  • In diesem Fall ist unbedingt sofort eine Tierklinik aufzusuchen.
  • Veränderungen in der Atemfrequenz können auf eine Atemnot beim Hund hinweisen und sollten zeitnah von einem Tierarzt untersucht werden.
  • Hecheln alleine ist in der Regel noch kein Notfall.
  • Die Ursachen für Atemnot beim Hund können Erkrankungen der Atemwege (z.B. Trachealkollaps, Larynxparalyse, Entzündungen usw.) oder des Herzens sein (z.B. Perikarderguss).
  • Manche Hunderassen entwickeln häufiger Atemprobleme, z.B. aufgrund einer Kurzköpfigkeit (Brachycephales Syndrom).
  • Weiterhin können Allergien, Übergewicht, Stoffwechselprobleme oder genetische Faktoren die Entwicklung einer Atemnot mit sich bringen. 
  • Eine umfassende Diagnose in einer Tierklinik ist wichtig, um die passende Behandlung einzuleiten und die Lebensqualität des Tieres zu erhalten. 

Was bedeutet Atemnot beim Hund - Erklärung

Als Atemnot beim Hund wird der Zustand bezeichnet, bei dem das Tier entweder nicht ausreichend frische Luft einatmen oder Kohlendioxid nicht im normalen Maß abatmen kann. Meistens äußert sich Atemnot in einer veränderten Atemfrequenz. 

Atemnot beim Hund symptome
Atemnot beim Hund kann sich auf verschiedene Arten äußern, ein Besuch beim Tierarzt ist wichtig, bei akuter Atemnot sogar sofort erforderlich.

Wann zum Tierarzt bei Atemnot Hund?

e nach Art der Symptome sollten Sie schnellstmöglich eine Tierklinik aufsuchen oder erst einmal die Situation weiter beobachten, bevor Sie aufbrechen

Sofort zur Tierklinik

  • Plötzliche Atemnot (äußerste Dyspnoe)
  • Bläuliche Verfärbung von Zunge oder Zahnfleisc

Situation zunächst beobachten, anschließend zur Tierklinik

Erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe)

  • Vertiefte Atmung (Hyperpnoe)
  • Verkürzte Atemfrequenz (Bradypnoe)
  • Hund hyperventiliert
  • Hund ist erkennbar kurzatmig
  • Hund atmet stoßweise
  • Offenes Maulatmen in Ruhe
  • Starke Erweiterung der Nasenlöcher
  • Ungewöhnliche Körperhaltung beim Atmen (z.B. gestreckter Hals o.ä.)

Zunächst kein Grund für eine sofortige Fahrt zur Tierklinik

  • Hund hechelt
  • Hund zeigt eine erhöhte Atemfrequenz nach Anstrengung

Erste Hilfe - Was tun bei Atemnot Hund

  • Bewahren Sie Ruhe!
    • Ihre Angst und Ihre Nervosität können sich auf Ihren Liebling übertragen, was die Atemnot verstärken kann.
  • Sorgen Sie für Kühlung & frische Luft
    • Bringen Sie Ihren Hund bei Bedarf an einen kühlen Ort mit Frischluft.
  • Beobachten Sie die Atemfrequenz Ihres Lieblings
    • Falls die Frequenz des Atems zu hoch ist (mehr als 40 Atemzüge pro Minute) oder das Tier erkennbar unter Atemnot leidet, ist tierärztliche Hilfe angesagt!
  • Fahren Sie schnellstmöglich in eine Tierklinik!
    • Atemnot kann lebensbedrohlich sein, bringen Sie Ihren Liebling daher baldmöglichst in eine Tierklinik.

Wie kann ich die Atemfrequenz beim Hund messen?

Wie stelle ich eigentlich fest, ob die Atemfrequenz meines Hundes zu hoch ist? Gehen Sie am besten wie folgt vor:

  • Beobachten Sie die Bewegungen des Brustkorbs Ihres Lieblings. 
    • Zählen Sie die Brustkorbbewegungen = Atemzüge pro Minute.
  • Zwischen 10 – 30 Atemzügen pro Minute ist im normalen Bereich.
    • Bei kleineren Hunden und Welpen kann die normale Frequenz auch etwas höher ausfallen, bis etwa 40 Atemzüge pro Minute.
    • Ältere und größere Hunde zeigen oft eine etwas geringere Anzahl an Atemzügen, diese liegen dann eher im unteren Normalbereich.
    • Nach körperlichen Anstrengungen steigt die Atemfrequenz an.
    • Bei Hitze und Stress fangen Hunde an zu hecheln, die Atemfrequenz kann ebenfalls ansteigen.
  • Eine Atemfrequenz im Ruhezustand und ohne Stress von mehr als 40 Atemzügen kann ein Indiz für Atemnot beim Hund sein. 
  • Beobachten Sie Entwicklung der Atmung über mehrere Minuten und schauen Sie in kurzen Abständen, ob sich die Lage verschlechtert oder verbessert. 

Symptome - wie äußert sich Atemnot beim Hund?

Atemnot beim Hund kann sich auf verschiedene Arten äußern.

Die wichtigsten Symptome bei Atemnot Hund sind dabei:

  • Veränderung der Atemfrequenz in Ruhe
  • Plötzliche Atemnot
  • Hund atmet schnell im Ruhezustand
  • Hund atmet schnell mit geschlossenem Maul
  • Hund atmet schnell bei offenem Maul
  • Hund atmet stoßweise
  • Hund ist häufig kurzatmig, auch ohne Stress oder Belastungen
  • Hund hat eine blaue Zunge bzw. blau gefärbtes Zahnfleisch
Bei einem Hund können unterschiedliche Arten von Atemproblemen aufkommen.

Erfahren Sie hier mehr über die häufigsten Symptome und darüber, wann diese auf ernsthafte Probleme hinweisen. 

Plötzliche Atemnot beim Hund - Äußerste Dyspnoe

Die für Halter wohl schlimmste Erfahrung ist die einer plötzlichen Atemnot (äußerste Dyspnoe) beim Hund. Das Tier droht zu ersticken. Es handelt sich stets um einen Notfall. Manchmal äußert sich die akute Atemnot auch durch Herumwandern und Nicht-hinlegen-Wollen in Zusammenhang mit einer stark veränderten Atmung. Hinweise können auch eine herausgestreckte Zunge oder nur noch in einer bestimmten Position atmen (häufig Brustlage oder aufrechtes Sitzen).

Was ist eine normale Atmung beim Hund?

Normalerweise beträgt die Anzahl der Atemzüge bei Hunden etwa 10 – 40 pro Minute in Ruhe. Dies ist jedoch nur ein ungefährer Wert, der von Tier zu Tier variiert und von Größe und Rasse stark beeinflusst wird. So atmen kleine Hunde weitaus häufiger ein und aus als große Hunde. Bei Anstrengungen, Stress und Erkrankung kann sich die Atemfrequenz erhöhen oder verändern. Messen Sie am besten die Atemfrequenz bei Ihrem Liebling im Alltag, wenn es ihm gut geht und er ruhig ist. So erhalten Sie einen Ansatzpunkt, welche Frequenz als normal angesetzt werden kann. Machen Sie das Gleiche am besten auch nach Anstrengungen, dann wissen Sie, welche Frequenz bei Ihrem Hund in solchen Fällen vorliegt. Sie können damit leichter erkennen, wann signifikante Änderungen auftreten.

Beschleunigte Atemfrequenz - Tachypnoe beim Hund

Falls sich die Anzahl der Atemzüge bei Ihrem Hund stark erhöht (mehr als etwa 40 Atemzüge pro Minute in Ruhestellung), spricht man von einer beschleunigten Atmung (Tachypnoe). Hält dieser Zustand an, ohne dass erkennbar Stress oder Anstrengungen vorliegen, sollte dies beim Tierarzt abgeklärt werden. 

Inspiratorische und exspiratorische Dyspnoe

Häufig wird bei außergewöhnlichen Atemgeräuschen oder -Frequenzen, auch nach inspiratorisch und exspiratorisch unterschieden. Wenn die Einatmung verlängert und häufiger durch Schnarchen oder Röhren begleitet wird, handelt es sich um eine inspiratorische Dyspnoe, bei der die Tiere gegen einen Widerstand einatmen müssen, dies ist häufig der Fall bei Erkrankungen der oberen Atemwege oder bei brachycephalen (kurzköpfigen) Rassen (Bulldoggen, Mops usw.). Exspiratorische Dyspnoe tritt hingegen meist bei Erkrankungen der unteren Atemwege (Lunge) auf: Hier müssen die Tiere gegen einen Widerstand ausatmen, was zu einer verlängerten Ausatmungsphase führt. Diese Art der Dyspnoe tritt häufig bei Herz- und Lungenerkrankungen auf. 

Hund atmet stoßweise

Falls Ihr Hund plötzlich stoßweise atmet, dabei Geräusche macht und sich seltsam verhält, kann dies auf ernsthafte Atemprobleme hinweisen. Gehen Sie mit Ihrem Tier unbedingt bald zum Tierarzt, besonders dann, wenn sich dieses Verhalten häufiger wiederholt. 

Hund atmet schnell

Wenn ein Hund schneller atmet, kann dies an Anstrengung oder Stress liegen. Falls keiner dieser Faktoren vorliegt, sollte die beschleunigte Atemfrequenz von einem Tierarzt überprüft werden.

Kurzatmigkeit beim Hund

Vorsicht ist stets geboten, wenn Ihr Hund ohne ersichtlichen Grund, ohne Stress oder Anstrengung, häufig kurzatmig wirkt und die Atemfrequenz auf über 40 Atemzüge pro Minute ansteigt. Lassen Sie diese Symptome unbedingt von einem Tierarzt untersuchen. 

Hund hat eine blaue Zunge

Einige Hunderassen haben von Natur aus eine blaue Zunge, wie beispielsweise Chow-Chow und Eurasier. Bei anderen Rassen zeigt eine Blaufärbung der Zunge in der Regel eine Unterversorgung mit Sauerstoff an und ist daher unbedingt als Warnzeichen zu betrachten. Die Zyanose (Blaufärbung) kann auch auf der Haut, im Maul und an den Schleimhäuten auftreten. 

Hecheln beim Hund

Hecheln beim Hund ist zunächst kein Hinweis auf Atemprobleme, denn Hunde hecheln zur Abkühlung. Dies geschieht in der Regel mehrmals täglich und ist kein Grund zur Sorge. Lediglich dann, wenn Ihr Hund zu viel hechelt, auch ohne vorherige Anstrengung oder warme Umgebung, sollten Sie aufmerksam werden, dann können Verengungen der oberen Atemwege, Herzprobleme oder anderweitige Erkrankungen vorliegen. 

Was sind die Ursachen für Atemnot beim Hund?

Atemnot und Probleme beim Atmen können unterschiedliche Ursachen haben:

Atemwegserkrankungen als Ursache für Atemnot beim Hund

Die unterschiedlichsten Gründe können für Atemprobleme verantwortlich sein.

Erkrankungen, Tumore und Infekte im Bereich der oberen Atemwege (Nase, Rachen, Schlund, Kehlkopf) oder in den unteren Atemwegen (Luftröhre, Bronchien, Lungen) können zu Atemproblemen führen. 

Herzerkrankungen als Ursache für Atemnot beim Hund

Bei chronischen Herzerkrankungen kann es zum Rückstau von Flüssigkeit bis in die Lunge kommen, dies führt zu einem Lungenödem. Hunde husten in diesem Fall häufig und zeigen Anzeichen von Atemnot und Leistungsschwäche. Herzprobleme werden nicht immer rechtzeitig erkannt. Gehen Sie daher bei Verdacht unbedingt zeitnah in eine Tierklinik, die über eine gute Kardiologie verfügt.

Als moderne Tierklinik verfügen wir über ausgezeichnete Fachtierärzte und alle notwendigen technischen Geräte, um die Ursachen für Atemnot bei Ihrem Hund zu diagnostizieren. Darauf basierend, können wir zielgerichtet die passende Behandlung einleiten. Damit es Ihrem Liebling bald wieder besser geht! Nutzen Sie unsere Expertise und unsere Erfahrung.

Für Notfälle steht Ihnen darüber hinaus unser Notdienst 24/7 zur Verfügung.

Perikarderguss als Ursache für Atemnot beim Hund

Eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikard) wird als Perikarderguss bezeichnet. Es können in Folge sowohl eine Funktionsbeeinträchtigung des Herzens als auch der Atmung auftreten. 

Symptome Perikarderguss

  • Beschleunigte Atmung bis hin zur Atemnot
  • Husten oder Hecheln
  • Anzeichen von Schwäche, weniger Antrieb, Leistungsabfall
  • Unlust beim Fressen oder auch Erbrechen
  • Flüssigkeitsansammlung am Bauch (Dicker Bauch)
  • Herzrasen
  • In schweren Fällen kann ein plötzlicher Kollaps auftreten

 

Ursache Perikarderguss

  • Meistens sind Tumore, die sich am oder in der Nähe des Herzens entwickeln, die Ursache für einen Perikarderguss.
  • Manchmal können auch Infektionen, Herzinsuffizienz oder Gerinnungsstörungen zu einem Erguss führen.
  • In einigen Fällen kann keine genaue Ursache ermittelt werden. 

 

Was tun bei Perikarderguss?

  • Bei einem plötzlichen Kollaps unbedingt sofort in eine Tierklinik als Notfall!
  • Ansonsten bei Verdacht auf einen Perikarderguss zeitnah eine Tierklinik aufsuchen.
  • In der Regel erfolgt eine Absaugung der Flüssigkeit aus der Herzkammer.
  • Eine medikamentöse Therapie zur Entzündungshemmung und zur Stärkung der Herzfunktion ist in vielen Fällen sinnvoll.
  • Eine operative Lösung (Entfernung eines Teils des Herzbeutels) kann in schweren Fällen notwendig werden.
  • Tumore oder andere Erkrankungen müssen zwingend behandelt werden. 

Trachealkollaps beim Hund als Ursache für Atemnot

Als Trachealkollaps wird bei Hunden das Zusammenfallen der Luftröhre bezeichnet. Dies kann zu starker Atemnot führen.

Symptome eines Trachealkollaps

  • Pfeifende Atemgeräusche beim Einatmen
  • Atemnot, insbesondere bei Anstrengung oder Aufregung
  • Anhaltender, rauer Husten (“Gänsehusten”)
  • Blaufärbung der Schleimhäute, einhergehend mit schwerer Atemnot.

Ursachen eines Trachealkollaps

  • Angeborene Knorpelschwäche
  • Infektionen oder Herzprobleme
  • Übergewicht
  • Durch Rasse bedingte Gründe (Kleine Hunderassen wie z.B. Yorkshire Terrier, Chihuahua, oder Zwergpudel sind häufiger betroffen)
Ein Trachealkollaps zeigt ein Zusammenfallen der Luftröhre und bringt Atemnot mit sich.

Was tun bei Trachealkollaps?

  • Vereinbaren Sie bei Verdacht auf Trachealkollaps unbedingt einen Termin beim Tierarzt!
  • Sorgen Sie bis dahin für eine ruhige und stressfreie Umgebung, frei von Allergenen und Rauch. 
  • Verwenden Sie statt eines Halsbandes ein Brustgeschirr, um den Druck auf die Luftröhre zu vermeiden. 
  • Die Behandlung beim Tierarzt erfolgt in der Regel mithilfe von Entzündungshemmern, Hustenstillern und Medikamenten, die die Bronchien erweitern. 
  • Ein chirurgischer Eingriff kann bei schwerer Atemnot sinnvoll sein, dabei wird in der Regel ein Trachealstent gesetzt, um die Luftröhre offenzuhalten. 
  • Bei übergewichtigen Hunden sollte zudem eine Gewichtsreduktion erfolgen, um Atemnot zu verhindern. 

Ein Trachealkollaps kann zwar nicht komplett geheilt, jedoch gut behandelt werden. Lassen Sie Symptome, die auf einen Trachealkollaps hinweisen, daher unbedingt rechtzeitig in einer Tierklinik überprüfen!

Larynxparalyse als Ursache für Atemnot beim Hund

Bei einer Larynxparalyse handelt es sich um eine Kehlkopflähmung, bei der es zu einer zunehmenden Einengung des Kehlkopfs durch die Stimmfalten kommt. 

Symptome einer Larynxparalyse

  • Pfeifendes Atemgeräusch, vor allem beim Einatmen (Laryngaler Stridor)
  • Lautes, röchelndes Atmen, verbunden mit Hecheln
  • Husten oder Würgen, vor allem nach Anstrengungen
  • Verminderte Belastbarkeit
  • Zunehmende Atemnot bis hin zum Kollaps
  • Bläuliche Verfärbung der Schleimhäute bei schwerer Atemnot

Ursachen einer Larynxparalyse

  • Tumore, Nervenschäden, Traumata oder andere Erkrankungen können zur Larynxparalyse führen.
  • Bei manchen Rassen (z.B. Bouvier, Bulldoggen) ist die Veranlagung zur Larynxparalyse angeboren.
  • Ältere Hunde größerer Rassen sind tendenziell häufiger betroffen.
  • In vielen Fällen kann keine eindeutige Ursache festgestellt werden. 

Was tun bei Larynxparalyse?

  • Suchen Sie bei akuter Atemnot oder Kollaps sofort als Notfall eine Tierklinik auf!
  • Vereinbaren Sie einen Termin bei einer Tierklinik bei Verdacht auf Larynxparalyse.
  • In leichteren Fällen können Vermeidung von Stress und Überanstrengung helfen, die Symptome zu lindern.
  • Eine medikamentöse Therapie zur Vermeidung von Entzündungen der Atemwege kann empfehlenswert sein.
  • Durch eine operative Lösung (“Tie Back”, Stentimplantation oder Resektion des Aryknorpels) kann eine enorme Verbesserung der Atmung und der Lebensqualität erzielt werden.
Brachycephales Syndrom beim Hund.
Brachycephales Syndrom bedeutet Kurzköpfigkeit bzw. Rundköpfigkeit.

Brachycephales Syndrom als Ursache für Atemnot beim Hund

Kurzköpfigkeit, auch Brachycephalie genannt, bezeichnet eine angezüchtete Deformation des Schädels, die zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann, unter anderen häufig auch zu Atemnot. Bedingt durch Deformation und Verengung der oberen Atemwege kann der Hund die Thermoregulierung zudem nicht ausreichend durchführen und ist stark gefährdet, einen Hitzschlag zu erleiden. 

Stoffwechsel- und neuromuskuläre Störungen als Ursache für Atemnot beim Hund

Stoffwechselstörungen, Vergiftungen und Erkrankungen von Muskelzellen (Neuromuskuläre Störungen) können ebenfalls zu Störungen bei der Atmung und zu Atemnot führen. Gehen Sie sicherheitshalber zum Tierarzt bzw. bei Erstickungsanfällen in eine Tierklinik, falls Ihr Tier Anzeichen von Atemnot zeigt. Wichtig ist dann eine umfassende Diagnostik, um die Ursachen für die Beschwerden herauszufinden. 

Pollenallergie als Grund für Atemnot beim Hund

Auch Hunde können unter Pollenallergie, Heuschnupfen und Autoimmunkrankheiten leiden. In der Regel zeigen sich die Symptome vor allem durch tränende und gerötete Augen, Niesen und Nasenausfluss sowie auf der Haut. Es ist allerdings sehr selten, dass Allergien auch zu Atemproblemen führen.

Hund ist in der Natur.
Allergien führen sehr selten zu Atemproblemen.

Übergewicht als Ursache für Atemprobleme beim Hund

Hunde mit starkem Übergewicht leiden nicht nur häufiger an Gelenkproblemen, sondern auch vermehrt unter Atemnot. Achten Sie daher bei Ihrem Liebling auf eine ausgewogene Ernährung und auf ausreichend Bewegung, um solchen Problemen vorzubeugen. 

Tipp von

Nadine Bresemann Tierärztin

Warum die sorgfältige Suche nach den Ursachen für Atemnot bei Hunden so wichtig ist

„Atemnot bei Hunden, medizinisch Dyspnoe genannt, kann verschiedene Ursachen haben. Damit das Tier nicht falsch behandelt wird und unnötig lange unter Beschwerden leidet, ist eine umfassende Diagnostik unbedingt erforderlich. Nicht nur akute Erkrankungen und Infekte in den Atemwegen können die Ursache für Atemnot beim Hund sein, oft sind auch Herzprobleme der Auslöser. Als Spezialistin für Innere Medizin und hier insbesondere für Kardiologie ist es mir möglich, die wahren Ursachen für die Atemnot Ihres Lieblings zu finden und unnötiges Leiden zu verhindern. Bitte warten Sie nicht zu lange, sondern bringen Sie Ihren Hund baldmöglichst in eine Tierklinik.“

Diagnose von Atemnot bei Hunden

Für eine langfristig erfolgreiche Behandlung von Atemnot beim Hund ist es sehr wichtig, die Ursachen für die Atemnot herauszufinden. Daher werden sukzessive die oberen und unteren Atemwege, die Lunge, die Gefäße, das Herz und alle sichtbaren Auffälligkeiten untersucht. Falls das Tier aufgrund akuter Atemnot mit Sauerstoff versorgt werden muss, werden die Untersuchungen oft in mehreren Etappen durchgeführt. 

  • Zu Beginn steht jeweils ein Blick auf äußerliche Veränderungen (z.B. Traumata, auffällige Erweiterungen im Bauchbereich usw.).
  • Außerdem wird das Atemmuster überprüft hinsichtlich Atemanstrengungen, geweiteten Nasenlöchern und vielem mehr.
  • Eine Überprüfung der Lungen bezüglich Atemgeräuschen, Pfeifen, Rasseln usw. ist ebenfalls obligatorisch.
  • Zudem wird die Herzfunktion hinsichtlich Herzgeräuschen, Galopprhythmus oder Arrhythmie überprüft. 

Welche Untersuchungen im Detail erforderlich sind, entscheidet die jeweilige Tierklinik anhand der vorliegenden Symptome und passend zum Zustand des Hundes.

Behandlung Atemnot beim Hund

In einer Tierklinik wird Ihr Liebling bei akuten Fällen erst einmal mit Sauerstoff und Beruhigungsmitteln versorgt. So wird die akute Atemnot gelindert. Anschließend erfolgt eine umfassende Untersuchung, um eventuelle weitere Krankheitssymptome und vor allem die Ursachen für die Beschwerden zu erkennen. 

Die Behandlung erfolgt dann passend zur jeweiligen Diagnose. Herzerkrankungen, Infektionen, Allergien und Asthma können größtenteils mit Medikamenten behandelt werden. Bei Tumoren, Trachealkollaps und Fehlstellungen ist häufig eine operative Lösung notwendig. Ihr Tierarzt wird Sie über alle sinnvollen Maßnahmen informieren und das weitere Vorgehen mit Ihnen abstimmen.

In der Tierklinik Rostock verfügen wir über langjährige Erfahrung in Diagnose und Behandlung von Erkrankungen im Bereich der Inneren Medizin und der Kardiologie. Hier liegen meist die Ursachen für Atemnot beim Hund. Wichtig ist vor allem, dass Sie mit Ihrem Tier frühzeitig zu uns kommen.

Welche Risikofaktoren gibt es für Atemnot beim Hund?

Atemwegs- und Herzerkrankungen können jeden Hund treffen. Erfahrungsgemäß sind jedoch kurzköpfige Rassen (Mops, Boxer, Bulldogge, Pekinese usw.) relativ gesehen häufiger von Atemproblemen betroffen. Starkes Übergewicht bei Hunden stellt stets ein Gesundheitsrisiko dar und sollte daher auf jeden Fall vermieden werden, da es auch zu Atemnot beitragen kann. Die Gefahr von Herzerkrankungen bei Hunden besteht vorrangig darin, dass die Erkrankung zu spät erkannt wird und eine adäquate Behandlung dann nur noch eingeschränkt möglich ist. Das Wichtigste, was Sie daher für Ihren Liebling tun können, ist der rechtzeitige Gang zur Tierklinik für eine umfangreiche Untersuchung. Je früher die Behandlung einsetzt, desto größer sind die Chancen auf ein weiterhin unbeschwertes Hundeleben. 

Mops
Kurzköpfige Rassen sind häufiger von Atemnot betroffen.

Fazit

Wenn Ihr Hund droht zu ersticken, ist dies stets ein Notfall! Suchen Sie dann sofort eine Tierklinik auf. Falls Ihr Hund zunächst lediglich stark veränderte Atemfrequenzen aufzeigt, sollten Sie das ebenfalls zeitnah in einer Tierklinik abklären lassen. Häufig sind Herzerkrankungen oder Beschwerden an den Atemwegen der Grund. Als moderne Tierklinik bieten wir Ihnen eine umfassende und kompetente Diagnostik und bewährte Behandlungsmethoden. Erfahren Sie hier mehr über uns! Bei Notfällen melden Sie sich bitte vorab telefonisch! Unser Notdienst ist 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche für Sie da!

 

Bewahren Sie auf jeden Fall Ruhe, damit das Tier nicht noch panischer wird. Falls es sich um eine drohende Erstickung handelt, fahren Sie sofort zur Tierklinik. Falls es sich zunächst nur um Veränderungen in der Atemfrequenz handelt, versuchen Sie das Tier zu beruhigen, eventuell hilft etwas Feuchtigkeit (feuchter Lappen oder Dampf aus der Dusche), um die Atmung zu erleichtern. Vereinbaren Sie zeitnah einen Termin beim Tierarzt, um die Symptome abzuklären.

Falls Ihr Hund nicht zu einer Rasse gehört, die von Natur aus über eine blaue Zunge verfügt, können blau gefärbte Zungen oder Schleimhäute auf Sauerstoffmangel hinweisen. Meist begleitet von Auffälligkeiten bei der Atemfrequenz. Lassen Sie dies unbedingt zeitnah von einem Tierarzt untersuchen. Falls Ihr Tier gar zu ersticken droht, fahren Sie unbedingt sofort zur Tierklinik!

Erkrankungen oder Verengungen in den Atemwegen sowie Herzprobleme gehören zu den häufigsten Gründen für Atemnot beim Hund. Daneben können auch Verletzungen oder rassebedingte Deformationen zu Problemen beim Atmen und zu Sauerstoffmangel führen. 

Nadine Bresemann

Fachtierärztin für Kleintiere mit Weiterbildungsermächtigung
GPCert SAM

Nadine Bresemann ist seit 2015 als Tierärztin in der Tierklinik Rostock tätig. Ihr Fachgebiet ist die Innere Medizin und hier insbesondere die Kardiologie. Aufgrund einer zweijährigen Intensivfortbildung für Innere Medizin bei Kleintieren ist Frau Bresemann als CPCert SAM zertifizierte Spezialistin für Kleintiermedizin und gewährleistet eine umfassende und genaue Diagnostik sowie eine individuell abgestimmte Therapie. Als Expertin für Kardiologie ist Frau Bresemann vor allem auf den umfangreichen Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert und sorgt dafür, dass Krankheiten dieser Art rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, um Lebensdauer und Lebensqualität der Tiere zu erhöhen.

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