Katze Pfote gebrochen – Was tun? Was Sie wissen müssen

Hat sich Ihre Katze verletzt und humpelt plötzlich oder vermeidet das Auftreten mit einer Pfote? Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob die Pfote gebrochen oder doch nur verstaucht ist und wie Sie schnell helfen können. Ein Knochenbruch bei Katzen ist zwar ernst, aber mit der richtigen Erstversorgung und zeitnaher tierärztlicher Behandlung bestehen gute Heilungschancen. Erfahren Sie hier, woran Sie eine gebrochene Pfote erkennen, welche Sofortmaßnahmen wichtig sind und welche Behandlungskosten auf Sie zukommen können. So unterstützen Sie Ihre Katze optimal auf dem Weg zurück zu Gesundheit und Wohlbefinden.

Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst

  • Ruhe bewahren: Beruhigen Sie Ihre Katze und vermeiden Sie hektische Bewegungen, um weitere Verletzungen zu verhindern.
  • Pfote schonend untersuchen: Prüfen Sie vorsichtig auf Schwellungen, offene Wunden oder ungewöhnliche Stellungen der Pfote.
  • Erste Hilfe leisten: Bei offenen Brüchen mit Blutung vorsichtig einen leichten Druckverband anlegen.
  • Zum Tierarzt fahren: Transportieren Sie Ihre Katze schnellstmöglich in einer vorbereiteten, gepolsterten Transportbox zur tierärztlichen Untersuchung.
  • Professionelle Behandlung: Nur ein Tierarzt kann den Bruch genau diagnostizieren und die erforderliche Behandlung einleiten.
Infografik: Tabelle zu gebrochener Katzenpfote mit Tipps zu Symptomen, Unterschieden Bruch/Verstauchung und Tierarztbesuch.
Übersichtliche Anleitung für schnelles und richtiges Handeln bei einer verletzten Katzenpfote

Erste Hilfe bei einer gebrochenen Katzenpfote

Wenn Ihre Katze sich eine Pfote gebrochen hat, ist es besonders wichtig, ruhig und überlegt zu handeln. Katzen spüren Ihre Unsicherheit und Nervosität schnell, was das Tier zusätzlich beunruhigen könnte. Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren, sprechen Sie leise mit Ihrer Katze und fangen Sie sie vorsichtig ein. Vermeiden Sie dabei ruckartige Bewegungen, um weitere Verletzungen oder Schmerzen zu vermeiden.

Bringen Sie Ihr Tier anschließend in eine ruhige, gewohnte Umgebung, um es zu beruhigen. Schauen Sie sich die verletzte Pfote behutsam an, ohne zu starken Druck auszuüben. Falls die Fraktur mit einer offenen Wunde einhergeht und blutet, legen Sie vorsichtig einen leichten Druckverband an, um die Blutung zu stoppen und die Verletzung zu schützen.

Bereiten Sie eine geeignete Transportbox vor, legen Sie ein weiches Handtuch hinein und bringen Sie Ihre Katze so schnell und sanft wie möglich zum Tierarzt. Nur dieser kann abschließend klären, wie ernst die Verletzung ist und die nötigen Behandlungsschritte einleiten. 

Röntgenbild eines Tierbeins, wahrscheinlich einer Katze, mit gebrochener Pfote in der Nähe des Gelenks; gezackte Kanten, falsch ausgerichtet. Schwarzer Hintergrund, Etikett unten links.

Gebrochene Pfote bei einer Katze – Mögliche Symptome

Katzen zeigen Schmerzen häufig weniger deutlich als Menschen, dennoch gibt es typische Symptome, an denen Sie erkennen können, ob die Pfote Ihrer Katze möglicherweise gebrochen ist. Beobachten Sie Ihr Tier sorgfältig und achten Sie besonders auf folgende Anzeichen:

  • Verändertes Bewegungsmuster: Ihre Katze humpelt auffällig oder läuft deutlich unrund.
  • Reduzierte Belastung: Das betroffene Bein wird geschont, weniger belastet oder gar nicht aufgesetzt.
  • Lahmheit: Ein stark ausgeprägtes Hinken oder Schleifen der Pfote ist ein deutliches Warnsignal.
  • Rückzugsverhalten: Ihre Katze zieht sich zurück, wirkt ruhiger, schläft mehr und frisst eventuell weniger als üblich.
  • Körperhaltung: Eine angespannte, krampfhafte Körperhaltung deutet darauf hin, dass Ihre Katze Schmerzen empfindet.
  • Schwellungen: An der verletzten Pfote oder dem betroffenen Bein treten häufig Schwellungen oder Rötungen auf.
  • Sichtbare Deformationen: In manchen Fällen ist die Bruchstelle klar sichtbar, das Bein oder die Pfote wirken verdreht oder ungewöhnlich geformt.
  • Aggressives Verhalten: Schmerzen können dazu führen, dass Ihre sonst sanfte Katze plötzlich aggressiv reagiert und Berührungen vermeidet.

Definition: Fraktur

Eine Fraktur ist der medizinische Begriff für einen Knochenbruch. Dabei kann der Knochen teilweise oder vollständig durchtrennt sein, was oft mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden ist.

Was kostet eine gebrochene Pfote bei einer Katze?

Die Kosten für die Behandlung einer gebrochenen Katzenpfote können stark variieren, da sie von der Schwere der Verletzung sowie der erforderlichen Behandlung abhängen. Bei einer einfachen Fraktur, die mit einem Gips oder einer Schiene behandelt werden kann, liegen die Behandlungskosten in der Regel zwischen 200 und 500 Euro. Komplizierte Brüche oder Verletzungen, die eine operative Versorgung erfordern, können deutlich teurer werden und schnell Kosten zwischen 500 und über 2.000 Euro verursachen.

Zusätzlich entstehen meist Kosten für Röntgenuntersuchungen, Medikamente, Verbandsmaterial und möglicherweise eine stationäre Unterbringung in der Klinik.

Um die genauen Kosten für den individuellen Fall Ihrer Katze abschätzen zu können, ist unbedingt eine tierärztliche Diagnose notwendig. Ratsam kann auch eine Katzenkrankenversicherung oder eine spezielle Katzen-OP-Versicherung sein, die Ihnen hilft, unvorhersehbare Behandlungskosten abzudecken.

Röntgenbild der gebrochenen Pfote einer Katze oder eines Hundes; Knochen sichtbar, "R"-Anhänger an der Kette markiert die rechte Seite.

Wie erkenne ich, ob die Pfote meiner Katze gebrochen oder verstaucht ist?

Es ist oft nicht leicht, zwischen einer gebrochenen und einer verstauchten Pfote zu unterscheiden, da die Symptome auf den ersten Blick sehr ähnlich wirken. In beiden Fällen können Katzen humpeln, ihre Pfote entlasten oder deutliche Schmerzen zeigen. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die Ihnen helfen können, den Unterschied besser einzuschätzen:

Zur Wiederholung: Typische Symptome bei einer Fraktur oder Verstauchung sind:

  • Verändertes Bewegungsmuster: Die Katze humpelt oder läuft unsicher.
  • Reduzierte Belastung: Das verletzte Bein wird weniger oder gar nicht aufgesetzt.
  • Schwellungen: Die Pfote oder das Bein wirkt geschwollen.
  • Schmerzen: Ihre Katze reagiert empfindlich oder sogar aggressiv auf Berührungen.
  • Rückzugsverhalten: Sie zieht sich zurück, wirkt apathisch oder verliert den Appetit.
  • Unnatürliche Stellung: Die verletzte Pfote steht möglicherweise auffällig schief oder seltsam.

Mögliche Unterscheidungsmerkmale von Bruch und Verstauchung

Bei einem Bruch ist die Pfote oft deutlich deformiert, und Sie können eventuell sogar eine abnorme Stellung oder eine harte Kante (Knochen) unter der Haut ertasten. Bei offenen Brüchen kommt es zusätzlich zu sichtbaren Wunden und Blutungen.

Bei einer Verstauchung ist die Schwellung normalerweise weniger stark ausgeprägt. Ihre Katze belastet das Bein möglicherweise noch teilweise, auch wenn sie deutlich humpelt.

Trotz dieser Merkmale ist es wichtig zu wissen, dass nur ein Tierarzt eine endgültige Diagnose stellen kann. Hierzu werden meistens Röntgenaufnahmen durchgeführt, die Klarheit schaffen. Wenn Sie eine Verletzung an der Pfote Ihrer Katze vermuten, zögern Sie bitte nicht und wenden Sie sich schnellstmöglich an eine Tierklinik oder Ihren Tierarzt, um Ihrer Katze unnötige Schmerzen und mögliche Komplikationen zu ersparen.

Wie ernst ist ein Pfotenbruch für eine Katze?

Ein Pfotenbruch ist für Ihre Katze nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern sollte immer ernst genommen werden. Die Verletzung schränkt die Bewegungsfreiheit Ihres Tieres erheblich ein, führt zu starken Schmerzen und verursacht häufig Lahmheit, wodurch Ihre Katze das betroffene Bein nicht belasten oder gar hochhalten wird.

Zudem ist ein Knochenbruch selten isoliert: Oft werden umliegende Muskeln, Sehnen, Bänder oder Blutgefäße ebenfalls beschädigt, was zu weiteren Komplikationen oder Blutungen führen kann. Ohne schnelle und richtige Behandlung besteht zudem das Risiko langfristiger Folgen. Gerade bei komplizierten Brüchen drohen chronische Schmerzen oder dauerhafte Mobilitätseinschränkungen, die die Lebensqualität Ihrer Katze erheblich beeinträchtigen können.

Daher ist es unerlässlich, bei Verdacht auf einen Pfotenbruch so bald wie möglich einen Tierarzt aufzusuchen. Je schneller und professioneller die Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Heilungschancen für Ihre Katze.

Wenn Ihre Katze eine Verletzung hat, zögern Sie nicht: Die Tierklinik Rostock steht Ihnen und Ihrem Tier in solchen Situationen mit fachkundiger Betreuung zur Seite. Kontaktieren Sie uns, um Ihrer Katze die bestmögliche medizinische Versorgung und rasche Hilfe zu ermöglichen.

Röntgenbild des rechten Beins mit Metallplatte und Schrauben am gebrochenen Knochen. "R" steht für die rechte Seite und die chirurgische Reparatur.

Wie schnell heilen gebrochene Knochen bei Katzen?

Die Dauer der Knochenheilung bei Katzen hängt stark von verschiedenen Faktoren ab – etwa dem Alter Ihres Tieres, der Art und Schwere des Bruchs sowie der Lage der Fraktur. Grundsätzlich gilt:

  • Junge Katzen: Da sie noch wachsen und ihr Stoffwechsel schneller arbeitet, heilen Knochenbrüche meist deutlich schneller, oft innerhalb von etwa 1 bis 3 Monaten.
  • Ältere Katzen: Bei älteren Tieren verlangsamt sich das Knochenwachstum und die Regenerationsfähigkeit, sodass der Heilungsprozess hier länger dauern kann – bis zu 5 Monate sind keine Seltenheit.
  • Einfache Brüche: Solche Brüche können oft konservativ mit einem Stützverband oder Gips behandelt werden und heilen in der Regel innerhalb von 3 bis 8 Wochen.
  • Komplizierte oder offene Brüche: Hier ist meist eine chirurgische Behandlung erforderlich. Solche Frakturen benötigen zudem eine intensivere Nachbehandlung mit Antibiotika, was den Heilungsverlauf verlängern kann.

Unabhängig von der Art der Verletzung ist es entscheidend, Ihrer Katze eine ausreichend lange Ruhephase zu ermöglichen, um die Knochenheilung optimal zu unterstützen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit Röntgenaufnahmen sind dabei essenziell, um sicherzustellen, dass die Heilung wie gewünscht verläuft. Ihr Tierarzt begleitet Sie und Ihre Katze hierbei mit der notwendigen fachlichen Unterstützung und gibt Ihnen Empfehlungen für die bestmögliche Genesung Ihres Vierbeiners.

Was macht der Tierarzt bei einer gebrochenen Pfote einer Katze?

Wenn Ihre Katze sich die Pfote gebrochen hat, hängt die konkrete Vorgehensweise des Tierarztes maßgeblich von der Art und Schwere des Bruchs ab. Zunächst führt der Tierarzt eine gründliche klinische Untersuchung durch, bei der er die verletzte Pfote vorsichtig auf Schwellungen, Schmerzen und mögliche Fehlstellungen überprüft. Zur sicheren Diagnose werden anschließend Röntgenaufnahmen angefertigt, um den genauen Bruchtyp und das Ausmaß der Verletzung festzustellen.

Bei einfachen Brüchen genügt meist eine konservative Behandlung: Ein Stützverband, eine Schiene oder ein Gips stabilisieren die gebrochene Pfote, um den Knochen beim Heilungsprozess in der richtigen Position zu halten. Zusätzlich erhält Ihre Katze schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente.

Komplizierte oder verschobene Brüche hingegen machen oft eine Operation erforderlich. Dabei werden die Knochenstücke mithilfe von Schrauben, Platten oder Nägeln stabilisiert. Nach dem operativen Eingriff erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine intensive Nachsorge, um Komplikationen zu vermeiden.

Ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge sind Schmerzmanagement und eine angepasste Ruhephase, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen. Nach erfolgreicher Heilung kann zudem eine Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit und Muskelkraft Ihrer Katze wieder aufzubauen.

Röntgenbild des rechten Unterarms mit Metallplatten und -schrauben, die eine heilende Fraktur in der Nähe des Ellenbogens fixieren; der Knochen ist ausgerichtet.

Fazit – Katzenpfote gebrochen, was nun?

Ein Pfotenbruch bei Ihrer Katze ist stets eine ernstzunehmende Verletzung, die schnelle und professionelle Behandlung benötigt. Bei Verdacht auf eine gebrochene oder verstauchte Pfote gilt vor allem: Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie umsichtig, um Ihr Tier zu beruhigen und Schmerzen so gut es geht zu lindern. Ein zeitnaher Besuch beim Tierarzt ist unumgänglich, um den Heilungsprozess optimal einzuleiten und langfristige Schäden zu vermeiden.

In der Tierklinik Rostock steht Ihnen gern unser Orthopädie-Team mit S. Fechner, L. Paulick und J. Wittenburg mit kompetenter Beratung, professioneller Behandlung und liebevoller Betreuung zur Seite. Wenn Ihre Katze verletzt ist oder Sie sich Sorgen um Ihre Fellnase machen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir unterstützen Sie gern und begleiten Ihre Katze sicher und behutsam zurück zur Gesundheit. Erfahren Sie hier mehr über uns! Bei Notfällen melden Sie sich bitte vorab telefonisch! Unser Notdienst ist 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche für Sie da!

Nein, ein Knochenbruch bei Katzen erfordert immer die Behandlung durch einen Tierarzt. Selbstversuche können die Verletzung verschlimmern und langfristige Schäden verursachen. Erste Hilfe besteht darin, Ihre Katze ruhig zu halten und sie schnellstmöglich in einer sicheren Transportbox zum Tierarzt zu bringen.

Sprechen Sie ruhig und leise mit Ihrer Katze, vermeiden Sie hektische Bewegungen und bereiten Sie eine gemütliche Transportbox mit einem weichen Handtuch vor. Dadurch fühlt sich Ihre Katze sicherer und bleibt während der Fahrt entspannter.

Eine Katzenkrankenversicherung oder spezielle OP-Versicherung kann sinnvoll sein, da die Behandlungskosten eines Knochenbruchs schnell hoch werden können. Versicherungen helfen, unvorhergesehene Kosten abzudecken und ermöglichen Ihnen, Ihrer Katze die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. 

Autor: Steffen Fechner

Tierarzt
Steffen Fechner ist Geschäftsführer und leitender Tierarzt der Kleintierklinik und Chirurgie in der Tierklinik Rostock. Sein Expertenwissen in der Kleintiermedizin hat er durch ein Masterstudium in Small Animal Science an der Freien Universität Berlin erworben. Fechners Arbeitsschwerpunkte liegen in der Orthopädie und orthopädischen Chirurgie, wo er seine Patienten von der Diagnose bis zur Entlassung nach der OP begleitet. Besonders erfreut ihn die Möglichkeit, Tieren wieder uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, sei es durch orthopädische Eingriffe oder Bandscheibenoperationen. Sein Ziel ist es, Tiere dabei zu unterstützen, wieder ein glückliches und aktives Leben führen zu können.

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