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Hat mein Hund eine Warze oder einen Tumor?

Hautveränderungen können bei Hunden genauso wie bei Menschen auftreten in Form von Knoten, Papeln, Rötungen oder Warzen. Die meisten Hautwucherungen sind gutartig. Allerdings unterscheiden sich häufig die Symptome von harmlosen Warzen kaum von bösartigen Tumoren. Wenn Sie also wissen möchten, ob Ihr Hund eine Warze oder einen Tumor hat, sollten Sie mit Ihrem Liebling zum Tierarzt gehen. Dieser kann mithilfe einer Gewebeprobe den Krebsverdacht untersuchen lassen. Erfahren Sie hier mehr über den Unterschied zwischen Warzen und Tumoren, über die entsprechenden Symptome, die Behandlungsmöglichkeiten und darüber, was Sie selbst zur Früherkennung tun können. 

Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst

  • Laien können harmlose Warzen und bösartige Tumore in der Regel nicht auf den ersten Blick unterscheiden.
  • Ein Tierarzt kann durch eine gründliche Untersuchung und durch Gewebeproben einen Krebsverdacht bestätigen oder ausräumen.
  • 70 % – 80 % aller Tumore bei Hunden sind harmlos und können gut behandelt werden.
  • Warzen benötigen in der Regel keine Behandlung, können jedoch bei Bedarf operativ entfernt werden.
  • Früherkennung ist bei bösartigen Tumoren sehr wichtig für den Erfolg der Behandlung.

Warze oder Tumor - Was hat mein Hund?

Warzen sind im Grunde genommen auch Tumore, allerdings gutartige. Den Unterschied zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren können Hundehalter in der Regel nicht eindeutig erkennen. Daher sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden, um einen Krebsverdacht auszuschließen.

Was ist eine Warze beim Hund - Definition

Warzen sind kleine Hautwucherungen und werden häufig auch Papillome genannt, da sie meist durch das Papillomvirus ausgelöst werden. Dieses Virus kann sowohl Hautzellen als auch Schleimhäute befallen. Die Viren werden durch Ansteckung von Hund zu Hund übertragen, eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich. 

Was ist ein Tumor beim Hund - Definition

Wenn bestimmte Zellen im Körper ein unkontrolliertes und abnormales Wachstum zeigen, können Tumore entstehen. Auf den ersten Blick lassen sich Tumore von Warzen nicht klar unterscheiden. Hautveränderungen können daher sowohl auf einen gutartigen Tumor (z.B. Warze) oder einen bösartigen Tumor hinweisen.

Wie kann man den Unterschied zwischen Warze und Tumor beim Hund erkennen?

Als Laie können Sie meist keinen eindeutigen Unterschied zwischen Warze und Tumor bei Ihrem Hund feststellen. Wichtig ist jedoch, dass Sie beim Kraulen und Streicheln die Hautoberfläche Ihres Tieres gründlich abtasten hinsichtlich Veränderungen und Knoten. Auch Schleimhäute, Augen, Nase, Mund und Ohren sollten Sie einer Inspektion unterziehen. So entdecken Sie nicht nur farbliche Hautveränderungen und Knoten, sondern gleichzeitig auch störende Parasiten (wie z.B. Zecken). Bei Tieren mit langem und dichtem Fell ist dies zugegebenermaßen etwas aufwändig, jedoch immens wichtig zur Früherkennung von Tumoren. 

Symptome Warze Hund

Je nachdem, wo die Warze beim Hund wächst und je nach Anzahl der Warzen, können sich unterschiedliche Symptome zeigen. 

Hund kratzt sich am Ohr
In den meisten Fällen erleiden die Hunde aufgrund von Warzen keine Schmerzen.
  • Unwohlsein, Kratzen und Lecken, falls Warzen bluten.
  • Verändertes Fressverhalten, wenn sich Warzen am Mund befinden.
  • Kratzen an Stellen, an denen sich störende Warzen befinden. 
  • Unwohlsein, Kratzen und Lecken, falls Warzen bluten.
  • Verändertes Gangbild, wenn sich mehrere Warzen an den Pfoten oder Beinen befinden.

In den meisten Fällen bringen Warzen jedoch für den Hund keine Schmerzen oder Beeinträchtigungen mit sich. 

Arten von Warzen bei Hunden

In der folgenden Übersicht finden Sie die wichtigsten Arten von Warzen und die damit in Zusammenhang stehenden Symptome.

Tabelle über verschiedene Arten von Warzen bei Hunden
Es gibt verschiedene Arten von Warzen, die sich in Form und Farbe unterscheiden.

Wichtig:

Schwarze Warzen können ein Anzeichen für Hautkrebs sein! Deshalb unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen!

Warzen beim Hund – Bilder

Warzen beim Hund können sich in verschiedenen Erscheinungsformen äußern, wie hier im Beispiel. Falls Sie unsicher sind, ob es sich um eine harmlose Warze oder um einen Tumor handelt, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf.

Hund liegt auf dem Boden und ist am Hecheln.
Zwei Hände zeigen das Ohr eines Hundes, wo eine Warze zusehen ist.
Hund hat eine Warze am Maul.

So kann eine Warze beim Hund zum Beispiel aussehen.

Symptome Tumor Hund

Wir stellen hier die wichtigsten Arten und Symptome von Tumoren beim Hund vor.

 

Grundsätzlich können folgende Auffälligkeiten auf eine Tumorerkrankung hinweisen:

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen & Durchfall
  • auffällige Müdigkeit 
  • Hautoberfläche zeigt Verdickungen oder kleine Knoten
  • Wunden verheilen längere Zeit nicht
  • Hund kratzt sich an den immer gleichen Stellen 
  • Blut im Stuhl
  • Störungen bei den Vitalfunktionen (Blutdruck, Herzschlag)

Arten von Tumoren bei Hunden

Es gibt verschiedene Formen von Tumoren bei Hunden auf der Haut. Hier eine Aufstellung über die wichtigsten und häufigsten Arten.

Tabelle über verschiedene Tumoren bei Hunden
Es gibt verschiedene Arten von Tumoren beim Hund, die sich auf den ersten Blick oft nicht von Warzen unterscheiden.

Tumore beim Hund können sich in verschiedenen Erscheinungsformen äußern, wie hier im Beispiel. Falls Sie unsicher sind, ob es sich um eine harmlose Warze oder um einen Tumor handelt, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf.

Was ist schwarzer Hautkrebs beim Hund?

Das maligne Melanom, auch als “Schwarzer Hautkrebs” bezeichnet, sieht auf den ersten Blick häufig aus wie ein Muttermal. Es handelt sich oft um Knoten, die sehr dunkel bzw. fast schwarz gefärbt sind. Daneben können jedoch auch vollkommen andere Symptome auftreten, wie zum Beispiel offene oder schlecht heilende Wunden.

Schwarzer Hautkrebs kann sowohl auf der Haut als auch an Schleimhäuten, an den Augen oder am Anus auftreten. Diese Form von Krebs ist besonders gefährlich, da sich schnell Metastasen bilden.

Diagnose - Wie untersucht der Tierarzt den Hund auf Warzen und Tumore?

Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung vornehmen, alle Körperregionen abtasten und bei Verdacht auf Krebs eine kleine Gewebeprobe zur Zytologie entnehmen. Im Zweifelsfall kann eine größere Gewebeprobe zur Biopsie entnommen werden. 

Nur ein Tierarzt kann eindeutig diagnostizieren, ob es sich um eine harmlose Warze oder  um einen bösartigen Tumor handelt. Gehen Sie daher mit Ihrem Hund frühzeitig zum Arzt, damit Sie schnell Gewissheit haben.

Ursachen von Warzen bei Hunden

In einer Tierklinik können die Hautwucherungen bei Ihrem Hund gründlich untersucht werden.

Wie entstehen Warzen bei Hunden? Das fragen sich sicherlich viele Hundehalter. Die Antwort ist relativ einfach: In der Regel durch Ansteckung! Die sogenannten Papillomviren werden von Hund zu Hund übertragen und lösen das Wachstum von Warzen aus. Betroffen sind neben der Haut auch die Schleimhäute. Meist treten die Viren durch kleine Wunden in den Körper ein. Sichtbar wird die Infektion dann durch die Warze (Papillom). Zwischen Infektion und Warzenwachstum können bis zu zwei Monate liegen. Ältere Hunde sind von Warzen übrigens häufiger betroffen. Dann liegt größtenteils allerdings keine Ansteckung, sondern eine sogenannte Alterswarze vor.

Ein Grund zur Sorge sind Warzen zunächst nicht, sie gelten als gutartige Tumore, die von alleine wieder abheilen. Falls ein Hund mehrere Warzen gleichzeitig aufweist, könnte es sich um eine spezielle Form des Virus handeln, die Canine Papillomatose.

Ursachen von Tumoren bei Hunden

Die Ursachen für die Entstehung von Tumoren bei Hunden lassen sich in vielen Fällen nicht eindeutig aufklären. Neben exzessiver UV-Strahlung, die vor allem für das Plattenepithelkarzinom ausschlaggebend sein kann, spielen auch Alter des Tieres, Umwelteinflüsse (Abgase, Raucher im Haushalt) oder genetische Faktoren eine Rolle. 

Behandlung von Warzen und Tumoren bei Hunden

Warzen und Tumore werden unterschiedlich behandelt, die wichtigsten Therapien stellen wir hier vor.

Hund wird am Kinn mit einer Creme abgetastet
Tinkturen können zu dem Abheilen von Warzen beitragen.

Wie behandelt man Warzen bei Hunden?

Grundsätzlich sind Warzen ungefährlich für Hunde. In vielen Fällen heilt eine Warze von alleine wieder ab. Falls sich die Warze an einer besonders störenden Stelle befindet, kommt eine operative Entfernung infrage. Darüber hinaus gibt es eine Auswahl an Medikamenten und Tinkturen, die zum Abheilen der Warze angeboten werden. 

Kann sich aus einer Warze ein Tumor entwickeln?

Es ist wichtig zu verstehen, dass sich aus einer gutartigen Warze kein bösartiger Tumor entwickeln kann. Warzen bei Hunden sind normalerweise gutartige Wucherungen der Haut. Diese Warzen sind in der Regel harmlos und neigen nicht dazu, sich zu bösartigen Tumoren zu entwickeln.

Allerdings ist die Diagnose von Warzen allein aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes manchmal schwierig. Es ist möglich, dass ein bösartiger Tumor versehentlich für eine gutartige Warze gehalten wird, insbesondere wenn die Diagnose ausschließlich auf visuellen Merkmalen beruht. In solchen Fällen ist es entscheidend, eine genaue Untersuchung und Diagnose durch einen Tierarzt durchführen zu lassen. Eine Gewebeprobe oder Biopsie kann erforderlich sein, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine gutartige Warze oder um einen bösartigen Tumor handelt.

Die Früherkennung und die genaue Diagnose sind entscheidend, um sicherzustellen, dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden können, wenn es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt. Regelmäßige Tierarztuntersuchungen und die Aufmerksamkeit auf Veränderungen in der Haut Ihres Hundes können dazu beitragen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und die Gesundheit Ihres Haustiers zu schützen.

Wie behandelt man Tumore bei Hunden?

Tumore bei Hunden können, abhängig von Stadium und Art der Erkrankung, mit verschiedenen Therapien behandelt werden. 

Neben einer operativen Entfernung des Tumors können Chemotherapie, Strahlentherapie, dendritische Zelltherapie oder Immuntherapie angewendet werden. Besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Tierarzt. 

Falls sich der Verdacht auf Krebs bestätigt, ist Ihr Hund in unserer Tierklinik in den besten Händen. Wir sorgen für eine umfangreiche Diagnose und führen alle notwendigen Operationen und Chemotherapien durch.

Wann zum Tierarzt mit Hund bei Warze oder Verdacht auf Tumor?

Warzen und Hauttumore lassen sich von Laien nur schwer unterscheiden. Daher sollten Sie alle Knoten, uneindeutigen Warzen und Hautveränderungen bei Ihrem Hund bei einem Tierarzt vorstellen. Denn nur dieser kann Tumore professionell erkennen.

Gehen Sie unbedingt zum Tierarzt, wenn Sie Hautwucherungen bei Ihrem Hund bemerken.

Was tun bei Hautwucherungen Hund?

Viele Hautwucherungen, Knoten und Pusteln beim Hund sind harmlos. Allerdings kann dies nicht unbedingt auf den ersten Blick erkannt und sicher diagnostiziert werden. Daher ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Dieser kann bei Verdacht auf Krebs mithilfe von Gewebeproben eine eindeutige Diagnose in die Wege leiten.

Vorbeugung - Kann man Warzen oder Tumoren bei Hunden vorbeugen?

Warzen oder Tumoren beim Hund kann man kaum vorbeugen. Warzen werden häufig durch Ansteckung übertragen, was sich nur selten vermeiden lässt. Einzelne Arten von Tumoren, wie das Plattenepithelkarzinom, können durch erhöhte UV-Strahlung ausgelöst werden. Daher ist es grundsätzlich ratsam, mit Ihrem Hund nicht in Zeiten von erhöhter Sonneneinstrahlung spazieren zu gehen. Darüber hinaus sollte Ihr Hund nicht übermäßig Abgasen (Spazierengehen an stark befahrenen Straßen) oder Rauchern (im gleichen Raum wie das Tier) ausgesetzt werden, da Umweltgifte eine Rolle spielen können bei der Entstehung von bösartigen Tumoren. 

Die wichtigste Vorbeugung ist und bleibt jedoch die regelmäßige Untersuchung des Fells und der Haut Ihres Lieblings und das rechtzeitige Erkennen von Hautveränderungen. Wenn Sie diese dann baldmöglichst beim Tierarzt abklären lassen, kann schnell die passende Behandlung eingeleitet werden. Dies sichert die Lebensqualität Ihres Hundes!

Fazit

Warzen jeder Art können Hunde jeden Alters befallen, ältere Hunde sind jedoch tendenziell etwas häufiger betroffen. Das Gleiche gilt für bösartige Tumore. Untersuchen Sie daher das Fell Ihres Lieblings regelmäßig und lassen Sie Veränderungen, Knoten und vermeintliche Warzen vom Tierarzt überprüfen. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen für den Erhalt der Gesundheit Ihres Tieres.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin. Bei uns ist Ihr Hund in den besten Händen. 

Als Laie kann man Warzen in der Regel nicht von bösartigen Tumoren unterscheiden. Daher sollten Warzen vom Tierarzt untersucht werden. Bei Verdacht auf Krebs kann eine Gewebeprobe Gewissheit verschaffen. 

Warzen können sehr unterschiedlich aussehen und unterscheiden sich oft nicht von bösartigen Tumoren. Es gibt sowohl hautfarbene, hellbraune, graue und schwarze Warzen. Die Form kann sowohl rund, knotenförmig oder blumenkohlartig sein. 

In sehr seltenen Fällen kann sich aus einer Warze ein bösartiger Tumor entwickeln. In der Regel sind Warzen jedoch gutartig, benötigen keine Behandlung und heilen von alleine wieder ab.

Autorin: Dr. Stefanie Bruhn

Fachtierärztin für Kleintiere mit Weiterbildungsermächtigung, GPCert SAM, GPCert Oncol
Dr. Stefanie Bruhn ist Geschäftsführerin und leitende Oberärztin für Innere Medizin in der Tierklinik Rostock. In ihrem Fachgebiet der Inneren Medizin legt sie besonderen Fokus auf die komplexen Bereiche der Onkologie und Endokrinologie. Dies umfasst die Früherkennung, Diagnostik und therapeutische Versorgung von Tumorerkrankungen sowie die Behandlung von hormonellen Störungen. Durch den Einsatz modernster diagnostischer Verfahren und individuell abgestimmten Therapieansätzen gewährleistet Dr. Bruhn das Wohl und die Gesundheit der tierischen Patienten. Dabei ist es ihr stets ein Anliegen, auf dem neuesten Stand der Tiermedizin zu bleiben und für jeden Patienten die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

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