24/7 Notdienst

Kerstin L
Kerstin LRostock
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Vor ein paar Tagen habe ich beim Harnen meines Rüden (Dexter, 8 Jahre) festgestellt, dass der Urin dunkel gefärbt war. Sieht aus wie Blut im Urin. Ansonsten scheint er munter zu sein. Soll ich ihn trotzdem untersuchen lassen?

Sehr geehrte Frau L.,
ich rate Ihnen unbedingt zu einer Untersuchung. Blut im Urin kann verschiedene Ursachen haben. Selbst wenn es sich um einen harmlosen Grund handelt: desto eher die Behandlung erfolgt, desto schneller ist Dexter wieder gesund. Am besten, Sie versuchen, etwas Urin von Dexter einzufangen und gleich zur Untersuchung mitzubringen. Im Folgenden gehe ich kurz auf mögliche Ursachen ein:

Infektionen
Ist Dexter davon betroffen, würden Ihnen weitere Symptome wie sehr häufiger und schmerzvoller Harnabsatz, ständiges Belecken oder Fieber auffallen. Die Infektion ist mit Antibiotika gut behandelbar.

Im Schnee kann man gut erkennen, ob der Urin rein ist.

Blasensteine

Am häufigsten finden wir bei Hunden Struvit- und Oxalatsteine. Die betroffenen Tiere setzen sehr häufig kleine Mengen Urin ab, oft auch erfolglos, und haben heftige Bauchschmerzen. Die Steine können sich in der Niere, der Blase, aber auch in den Harnleitern oder der Harnröhre befinden. Sie werden durch Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen sichtbar gemacht. Häufig müssen die Steine chirurgisch entfernt werden. Außerdem muss eine strikte Diät mit einer speziellen Mineralstoffzusammensetzung eingehalten werden.

Prostatainfektionen
Patienten mit Prostatainfektionen haben neben Schwierigkeiten und Schmerzen beim Harnabsatz oft Fieber und zeigen ein staksiges Gangbild. Viele Tiere haben einen reduzierten Appetit.  Die Prostataentzündung kann von einer Blasenentzündung begleitet werden. Nach einer Abklärung durch Laboruntersuchungen (Blut, Sekret) hilft eine intensive Schmerz- und Antibiotikabehandlung. In schwerwiegenden Fällen kann eine Kastration und eine Bauchhöhlenoperation notwendig sein.

Vergiftung
Gelingt es einem Hund, Rattengift aufzunehmen, kann es zu Blutgerinnungsstörungen und zu blutigem Urin kommen. Hier ist eine schnelle Intervention durch die Gabe eines Antidotes lebensrettend.

Neben den genannten Hauptgründen gibt es noch viele weitere Ursachen (Blasentrauma, Tumor) für blutigen Urin.

Wenige Dinge geben mir ein solche tröstliches Gefühl von Vertrauen, wie die Treue eines Hundes.

-Konrad Lorenz
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