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Tumor an Pfote beim Hund – Erkennen & Behandeln

Wucherungen, Knoten oder schlecht heilende Wunden an der Pfote beim Hund können auf einen Tumor hinweisen. Häufig sind dabei Vorderpfote und Zehen betroffen. Allerdings müssen nicht alle Auffälligkeiten direkt auf einen bösartigen Tumor hinweisen, viele Wucherungen erweisen sich im Endeffekt als gutartig. Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Arten von Tumoren an der Pfote beim Hund vorkommen, wie Diagnose und Behandlung ablaufen und warum Früherkennung wichtig ist, um die Überlebenschancen zu erhöhen. 

Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst

  • Die Symptome von Tumoren an der Pfote beim Hund können sehr unspezifisch sein. 
  • Häufig zeigen sich Wucherungen, Knoten oder warzenartige Erhebungen, manchmal äußert sich die Erkrankung jedoch lediglich durch Schwellungen an anderen Körperteilen oder schlecht heilende Wunden.
  • Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Mattigkeit können ebenfalls auf eine Tumorerkrankung hinweisen.
  • Die Behandlung zielt vor allem auf eine möglichst vollständige operative Entfernung des Tumors ab.
  • Ergänzend können Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt werden.
  • Entscheidend für die Überlebenschancen ist eine rechtzeitige Früherkennung.

Symptome von Tumor an Pfote Hund

Die Symptome von Tumoren an der Pfote können sehr unterschiedlich ausfallen. Neben Hautveränderungen, Wucherungen, Knoten oder Verdickungen können auch Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwellungen an anderen Körperteilen und Ähnliches auf eine Tumorerkrankung hinweisen. Wichtig ist es daher, bei Auffälligkeiten baldmöglichst zum Tierarzt zu gehen, um die Ursache abklären zu lassen.

Wie sieht ein Tumor an der Pfote aus?

Das Aussehen von Tumoren an der Pfote beim Hund ist unspezifisch, d. h. es können sich verschiedenartige Ausprägungen zeigen. Manchmal sind Knoten oder warzenartige Erhebungen zu sehen, bisweilen weisen auch blutende, offene oder schlecht heilende Wunden auf einen Tumor hin. 

Arten von Tumoren an Pfote vom Hund

Tumore an der Pfote beim Hund können entweder gutartig oder bösartig sein. Auf den ersten Blick und als Laie sind die Unterschiede nicht zu erkennen. 

Pfote von einem Hund
Es können verschiedene Arten von Tumoren an der Pfote auftreten.

Mastzelltumore an Pfote beim Hund

In vielen Fällen handelt es sich bei Tumoren in oder an den Pfoten um sogenannte Mastzellentumore. Diese können auf den ersten Blick aussehen wie Knoten, Papeln (flache Verdickungen) oder auch wie Plaques (erhöhte Flecken). Daneben können offene und nässende Wunden auf einen solchen Tumor hinweisen. Manchmal treten auch Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Juckreiz oder Schwellungen an anderen Körperstellen auf. Dies liegt darin begründet, dass Mastzellen von Vorläuferzellen im Knochenmark abstammen und an Immun- und Entzündungsreaktionen im gesamten Körper beteiligt sind.

 

Melanome 

Melanome sind in den meisten Fällen gutartig. Die bösartigen Ausprägungen werden als malignes Melanom bezeichnet und kommen bei Hunden vor allem an den Lippen, im Maul oder an den Nagelbetten vor. Äußerlich sehen diese Tumore oft aus wie Warzen, können sich aber auch lediglich durch Hautverfärbungen äußern. Maligne Melanome gelten als hochgefährlich, da sie relativ schnell Metastasen bilden. 

Plattenepithelkarzinome

Relativ häufig kommen Plattenepithelkarzinome an Nase und Zehen vor, es können jedoch auch Beine, Bauch oder Kopfbereich betroffen sein. Karzinome dieser Art sehen ebenfalls häufig warzenartig aus, es gibt jedoch auch flache und eher blumenkohlartige Ausprägungen. 

Wie erkennt man einen gutartigen Tumor an der Pfote?

Durch bloßes Abtasten lässt sich nicht herausfinden, ob ein Tumor gutartig oder bösartig ist. Daher ist ein Besuch beim Tierarzt unbedingt erforderlich. Dieser kann durch gezielte Diagnoseverfahren den Verdacht auf einen bösartigen Tumor überprüfen und eventuelle Metastasenbildungen feststellen. 

Diagnose von Tumor an Pfote beim Hund

Eine eindeutige Diagnose kann nur ein Tierarzt durchführen. Dieser entnimmt dazu Gewebeproben an den betroffenen Stellen, die anschließend zytologisch untersucht werden. Zusätzlich werden Lymphknoten und Lunge untersucht, um Veränderungen zu diagnostizieren. Um eventuelle Metastasen festzustellen, erfolgt in der Regel eine zusätzliche Gewebeentnahme an den Lymphknoten. Anhand von immunhistologischen Untersuchungen können die Tumore nach verschiedenen Graden der Bösartigkeit unterteilt werden

Behandlung von Tumor an Pfote beim Hund

Die bevorzugte Behandlungsmethode bei Tumoren an der Pfote besteht in der möglichst vollständigen operativen Entfernung der Krebsgeschwüre. Dabei wird gewissenhaft überprüft, welche Teile der Pfote eventuell komplett entfernt oder amputiert werden müssen. Falls die Lymphknoten bereits befallen sind, werden diese ebenfalls entfernt. Allerdings weist der Befall der Lymphknoten auf Metastasen hin, die eine erfolgreiche Heilung verhindern können. Als ergänzende Behandlung können bei Bedarf Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt werden, wobei Chemotherapien bei Hunden weniger intensiv als bei Menschen und vorrangig zur Steigerung der Lebensqualität eingesetzt werden. 

Hund liegt auf dem Tisch während einer Untersuchung von einem Tierarzt
Wenn der Krebs komplett operativ entfernt werden kann, sind die Heilungschancen gut.

Lassen Sie sicherheitshalber Warzen und/oder Erhebungen vom Tierarzt abklären. 

Lebenserwartung bei Tumor an der Pfote bei Hunden

Die Lebenserwartung bei Tumoren an der Pfote hängt vor allem vom Zeitpunkt der Diagnose und von der Art des Krebses ab. Falls der Tumor frühzeitig erkannt und operativ komplett entfernt werden kann, bestehen gute Chancen auf Heilung. Falls es bereits Metastasen gibt, ist die Lebenserwartung in der Regel stark reduziert. Alter und allgemeiner Gesundheitszustand spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle. 

Vorbeugung von Tumor an der Pfote beim Hund

Als wichtigste Vorbeugemaßnahme gilt die regelmäßige Beobachtung Ihres Tieres bezüglich Schwellungen, Hautveränderungen, Knoten und Ähnlichem. Gehen Sie mit Ihrem Hund unbedingt zum Tierarzt, falls Sie Auffälligkeiten entdecken oder sich der Allgemeinzustand Ihres Lieblings verschlechtert. Früherkennung ist die wichtigste Voraussetzung für gute Heilungschancen. 

Fazit

Tumore an der Pfote beim Hund können sowohl gutartig als auch bösartig sein und sind oft auf den ersten Blick kaum zu identifizieren. Gehen Sie daher baldmöglichst zum Tierarzt, falls Sie etwas Auffälliges entdecken. Früherkennung erhöht immens die Chance auf Heilung. Vereinbaren Sie daher baldmöglichst einen Termin!

Tumore an der Pfote können sich in diversen Ausprägungen als Wucherungen, Knoten, warzenähnliche Erhebungen oder auch schlecht heilende Wunden zeigen. Darüber hinaus können auch Schwellungen in anderen Körperregionen, Durchfall, Erbrechen oder ein schlechtes Allgemeinbefinden auf eine Tumorerkrankung hinweisen. 

Zunächst wird man versuchen, den Tumor möglichst vollständig operativ zu entfernen. Darüber hinaus können Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt werden. Umfang und Erfolg der Behandlung hängen vor allem davon ab, ob sich bereits Metastasen gebildet haben und ob die Lymphknoten befallen sind.

Eine möglichst vollständige Entfernung des Tumors muss nicht zwangsläufig mit großflächigen Amputationen einhergehen. Ein kompetenter Tierarzt wird verantwortungsbewusst alle Alternativen prüfen und bei entsprechenden Rahmenbedingungen zum Beispiel eine Kombination aus Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie vorschlagen, um Amputationen zu reduzieren.

Autorin: Dr. Stefanie Bruhn

Fachtierärztin für Kleintiere mit Weiterbildungsermächtigung, GPCert SAM, GPCert Oncol
Dr. Stefanie Bruhn ist Geschäftsführerin und leitende Oberärztin für Innere Medizin in der Tierklinik Rostock. In ihrem Fachgebiet der Inneren Medizin legt sie besonderen Fokus auf die komplexen Bereiche der Onkologie und Endokrinologie. Dies umfasst die Früherkennung, Diagnostik und therapeutische Versorgung von Tumorerkrankungen sowie die Behandlung von hormonellen Störungen. Durch den Einsatz modernster diagnostischer Verfahren und individuell abgestimmten Therapieansätzen gewährleistet Dr. Bruhn das Wohl und die Gesundheit der tierischen Patienten. Dabei ist es ihr stets ein Anliegen, auf dem neuesten Stand der Tiermedizin zu bleiben und für jeden Patienten die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

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